Wissenswertes über einen uralten Werkstoff

Leder Eigenschaften Leder Bezeichnungen Leder Herstellung
     
A B C E F G K L M N P S W Z
A

Anilingefärbt und Anilinzugerichtet
Im Faß oder anderweitig durchgefärbtes Leder, ohne Pigment-Schlußaufstrich (siehe auch Semi-Anilin-Leder), teilweise wird der Begriff auch für Leder verwendet, dessen Oberfläche anilingespritzt ist oder bei dem mit der Walzendruckmaschine eine leichte Pigmentierung aufgebracht wurde.

 

Antikleder
Das Leder hat durch Pressen ein Aussehen nach altem Stil erhalten. Es ist meist zweifarbig oder Ton in Ton gefärbt.

 

B

Biberlamm
Schaf- oder Lammfell mit kurzer, feiner Wolle. Das Fell wird in der Wolle gegerbt, gefärbt und so zugerichtet, daß die Wolle einen wetterbeständigen Glanz erhält (siehe Scherling).

Blankleder
Naturelles oder gefärbtes, lohgares Rindleder der leichteren Gewichtsklassen. Es ist mäßig gefettet und manchmal gewachst. Im Gegensatz zu Geschirrleder (siehe dort) wird es meist nach Fläche verkauft.

Büffelkalb
Leder aus dem Fell eines nichtausgewachsenen Büffelkalbes (Zebu).

Büffelleder
Leder aus Büffelhäuten

 

C

Chromleder nachgegerbt
Leder, das zunächst mit Chrom voll durchgegerbt und danach mit pflanzlichen und/oder synthetischen Gerbstoffzusätzen versetzt oder auch mit Füllmaterial behandelt wurde. Bei der Nachgerbung durchdringen die Gerbstoffzusätze das Leder zwar beträchtlich, aber nicht unbedingt vollständig. In Frankreich spricht man von „semi-chrome“ oder „chrome vegetal“.

Croupon
Die Hälfte des Kernstücks einer Großviehhaut, das entlang der Rückenlinie geteilt wurde

Chevreau
Oberleder aus Zickel- und Ziegenfellen, rein-chromgegerbtes, mit glattem, leichtem, glanzgestoßenem Narben (siehe Chevrette).

Chromfreie Gerbung
mit synthetischen Stoffen ohne Verwendung von Chrom gegerbt.

Chromgegerbt
Nur mit Chromsalzen oder mit Chromsalzen unter Zusatz kleiner Mengen anderer Gerbmittel gegerbtes Leder. Die Zusätze dienen jedoch lediglich der Unterstützung des Chromgerbvorganges, reichen aber nicht aus, um den typischen Chromcharakter des Leders zu ändern.

 

E

Echt Saffian
Vegetabil gegerbtes Ziegenleder mit einem charakteristischen, stecknadelkopfähnlichen Narbenbild. Nach dem Glanzstoßen wird es in nassem Zustand von Hand in mindestens vier Richtungen (Quartieren) gekrispelt (siehe auch Saffian).

Elchleder
Leder aus echten Elchfellen, dem Wildleder ähnlich.

 

F

Fahlleder
Es ist pflanzlich gegerbt und kann sowohl auf der Fleisch-, als auch auf der Narbenseite zugerichtet sein. In Deutschland auch aus Rindhäuten hergestellt. In Österreich siehe auch Kuhleder.

Fettgerbung
Durch Hineinarbeiten weicher tierischer Fette werden Häute oder Felle zu Leder umgewandelt. Die Fette gehen eine chemische Verbindung mit der Hautfaser ein, wodurch das Fett im Leder fixiert wird.

 

G

Gedecktes Leder
Bei der Oberflächenbehandlung des Leders werden feine lösliche Farbpigmente verwendet. Man spricht auch von „Pigmentzurichtung“.

Geschliffenes Narbenleder
Leder, dessen oberste Narbenschicht mit Hilfe von Schmirgel- oder Blanchierwalzen oder manchmal von Hand abgeschliffen wurde. (Siehe korrigierter Narben).

Glacé
Ein bürstgefärbtes Handschuhleder, das im allgemeinen in einer Mischung von Alaun, Mehl und Eigelb weißgegerbt ist

 

K

Kalb(-Leder)
Das Leder aus den vorstehend genannten Fellen. In Deutschland wird Kalbleder von Tieren, die schon entwöhnt sind, als „Mastkalbleder“ bezeichnet. Die Grenze zwischen Mastkalbleder und Kalbleder liegt bei etwa 18 qfs.

Kalbvelours
Kalbleder mit einem samtartigen Schliff auf der Fleischseite.

 

L

Lackleder
Mit einem glänzenden, spiegelglatten Film überzogenes Leder. Dabei werden eine oder mehrere Schichten von Firnis oder Lack mit oder ohne Farbzusätze nacheinander aufgetragen. In Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien kann ein bestimmtes Leder mit ähnlichem Aussehen als Lackleder bezeichnet werden.

Lamm (-Fell)
a) Das Fell eines jungen Schafes.
b) Das daraus hergestellte Leder. Es wird vorwiegend für Bekleidungs- und Handschuhzwecke verwendet. Lammchairleder ist ein besonders feines Handschuhleder von Milchlämmern oder Schmaschen

M

Mineralisch gegerbt
Mit Mineralsalzen (z. B. Chrom, Aluminium, Zirkonium, Eisen) gegerbtes Leder.

 

N

Nubuk
Ein narbenseitig geschliffenes Leder mit samtartiger Oberfläche.

 

P

Pflanzlich gegerbt
Ein ausschließlich unter Verwendung pflanzlicher Gerbstoffe hergestelltes Leder. Dabei können geringe Mengen anderer Gerbmittel, die lediglich der Unterstützung des Gerbprozesses dienen bzw. eine Verbesserung oder Anpassung des Leders bewirken sollen, verwendet werden. Die Verwendung zusätzlicher Gerbmittel darf den eigentlichen Charakter der vegetabilen Gerbung nicht verändern.

 

S

Sämischleder
Ein durch Oxydation von Tran oder Fischöl in Schaf- oder Lammfellen, deren Narben abgespalten oder abgestoßen wurde, hergestelltes Leder. Es liegt entweder reine Trangerbung (echt sämisch) oder Formaldehyd-Vorgerbung mit einer Trannachgerbung (neusämisch) vor. In Deutschland erstreckt sich der Begriff Sämischleder auf trangegerbtes Rauhleder aus Schaf-, Lamm-, Hirsch-, Reh-, Gemsen-, Ziegen-, Zickel- und Rentierfellen sowie aus Rindspalten. Frankreich und USA beschränken den Begriff Sämischleder (Chamoisleder) auf den Fleischspalt von Schaffellen, die nur mit Tran gegerbt sind. In Italien und in der Schweiz wird dieses Leder fälschlicherweise als „pelli di daino“ bzw. als „Hirschleder“ bezeichnet. Ein Leder aus dem Fell der Gemse oder der Gebirgsantilope. Dieses Leder ist selten.

Schweinsleder
Ein Leder, das aus Häuten des Haus-, Nabel- und Wasserschweines hergestellt ist. Bei abgezogenen Narben wird das Leder als abgebufftes Schweinsleder bezeichnet.

Schweinsverlours
Schweinsleder, dessen Oberfläche veloursartig geschliffen wurde.

Semianilinleder
Leder, welches unter Mitverwendung geringer Mengen von Pigmentfarbstoffen anilin-gefärbt wird. Dabei soll das natürliche Narbenbild nicht verdeckt werden.

 

W

Wildleder
Ein Rauhleder aus Wildfellen, dessen Narben abgestoßen wurde. Es ist im allgemeinen sämisch, formaldehyd- oder kombiniert gegerbt und kann auf der Fleischseite oder auf der abgestoßenen Narbenseite zugerichtet werden. In Deutschland wird der Ausdruck Wildleder oft fälschlicherweise für alle Arten Rauhleder verwendet.

 

Z

Ziegenoberleder
Ein Leder aus Ziegenfellen, zugerichtet wie Chevreau, mit einer weichen, glänzenden Narbenoberfläche, jedoch semichrom- oder vegetabilisch gegerbt. In Deutschland und Italien kann dieses Leder auch chrom-, synthetisch- oder alaungegerbt sein.

Ziegenskiver
Der gegerbte Narbenspalt eines Ziegenfelles.

Ziegenvelours (Samtziege)
Rein chromgegerbtes Ziegenleder, das auf der Fleischseite veloursartig zugerichtet ist.

 
 

Nach oben